Was passiert nach Ende der Kreditlaufzeit?
Nach 10 oder 15 Jahren ist es bei den meisten Darlehensnehmern so weit: Das Ende der Zinsbindung naht und Sie müssen sich Gedanken um eine Anschlussfinanzierung machen, da das Darlehen noch nicht vollständig zurückgezahlt wurde. Dabei stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen:
- Sie verlängern das Darlehen im Rahmen einer Prolongation bei der bestehenden Bank
- Sie schulden die Anschlussfinanzierung zu einem anderen Kreditgeber um
- Sie sichern sich rechtzeitig günstige Zinsen mit einem Forward-Darlehen
Einfach aber nicht immer günstig – die Anschlussfinanzierung bei der Hausbank
Bleiben Sie bei Ihrer Hausbank, ist das für Sie besonders einfach. Die Bank schickt Ihnen rechtzeitig vor Ablauf ein neues Angebot. Sie unterzeichnen die neue Zinsvereinbarung und die Bank führt das Darlehen zu veränderten Konditionen weiter. Für Sie als Darlehensnehmer ist diese Art der Anschlussfinanzierung bequem – das wissen auch die Banken, darum sind die Zinsen für eine solche Prolongation nicht immer günstig. Es lohnt sich also, mit der Bank über den Zinssatz zu verhandeln oder sich nach anderen Anbietern umzuschauen.
Aufwand der sich lohnt – Umschuldung der Anschlussfinanzierung
Führen Sie die Anschlussfinanzierung bei einer anderen Bank weiter, handelt es sich um eine Umschuldung. Die neue Bank löst die Restschuld zum vereinbarten Zeitpunkt ab. Dafür entstehen weitere Kosten, da die als Sicherheit dienende Grundschuld an den neuen Darlehensgeber abgetreten werden muss. Die Zinsersparnis muss also so hoch sein, dass sich die Umschuldung trotz anfallender Kosten lohnt. Viele Darlehensnehmer schrecken bei der Anschlussfinanzierung vor einer Umschuldung zurück, da der Aufwand zu hoch erscheint. In vielen Fällen rechtfertigen günstige Konditionen jedoch den Wechsel.
Rechtzeitig günstige Zinsen sichern – das Forward-Darlehen
Eine dritte Möglichkeit ist das Forward-Darlehen. Mit diesem Darlehen sichern Sie sich bis zu fünf Jahre vor Ablauf der Zinsfestschreibung einen besonders günstigen Zinssatz. Für das Bereithalten der Kreditmittel berechnen die Banken einen Zinsaufschlag. Gerade wenn Sie mit steigenden Zinsen rechnen, ist das Forward-Darlehen eine gute Wahl. Bis zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung zahlen Sie Ihr bestehendes Darlehen wie gewohnt zurück. Bei Ablauf der Zinsfestschreibung erfolgt dann die Ablösung mit dem Forward-Darlehen.